Vorbericht der Kreiszeitung Syke zum Jubiläumsschützenfest 2024

Schützenverein Brebber feiert 125-jähriges Bestehen mit großem Fest

1899 wurde der Schützenverein Brebber gegründet, nun feiert er Jubiläum. © Fotostudio Momentfang

Der Schützenverein Brebber bereitet sich auf sein 125. Jubiläum vor. Ein Wochenende voller Feierlichkeiten erwartet die Gäste. Ein Blick in die Chronik offenbart interessante Details aus der Vereinsgeschichte.

Die Aufregung ist bereits groß: Am Wochenende feiert der Schützenverein Brebber sein 125. Jubiläum. Allein 17 Gastvereine kommen zum großen Festakt am Samstag, 8. Juni, zu dem der Gastgeberverein ab 15.30 Uhr etwa 350 geladene Gäste im Festzelt neben dem Gasthaus Uhlhorn in Brebber erwartet. Ab 19 Uhr steigt eine Party für alle mit der Live-Band „Certain Souls“.

Der Sonntag, 9. Juni, steht ganz im Zeichen des Kinderschützenfests, das um 15.30 Uhr mit Kaffee und Kuchen, DJ, Kinderbespaßung und Hüpfburg beginnt. „Im Grunde fühlen sich dann alle bespaßt“, sagen Björn Holthus und Katharina Kabbert schmunzelnd. Sie blättern gemeinsam durch die Chronik, die die Schützen eigens zu diesem Anlass herausgegeben haben. „Wir haben die Chronik, die es zum 100-jährigen Bestehen gab, fortgeschrieben“, erzählt Björn Holthus.

Das Redaktions-Team bestand aus jüngeren und älteren Schützen – eine gute Mischung, finden die beiden. So sei es ebenso beim Schützenfest selbst: „Da sitzen wir auch mit den älteren am Tisch und trinken Steinhäger“, freuen sich die beiden.

An der Chronik haben sie seit 2022 gearbeitet. „Zuletzt aber deutlich intensiver“, sagt Björn Holthus. Die ersten Aufzeichnungen des Vereins sind dessen Statuten, die auf einer Generalversammlung am 23. April 1899 beschlossen wurden. Damals gehörten bereits 85 Mitglieder dazu. Was Katharina Kabbert besonders bemerkenswert findet: „Dass man Strafe zahlen musste, wenn man nicht an Festen und Übungen teilgenommen hat.“ Als Mitgliedsbeitrag wurden pro Jahr 50 Pfennige fällig. „Hierfür ist jedes Mitglied berechtigt, an allen Festen des Vereins teilzunehmen, zu solchen eine Dame mitzubringen und sich am Prämienschießen zu beteiligen“, heißt es in der Chronik wortwörtlich.

Im Juni 1900 bestellten die Schützen die Fahne, die dann in der Bonner Fahnenfabrik gefertigt wurde. Der Verein spart das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg in der Chronik nicht aus. So wurde der Schützen- durch den Führergruß ersetzt, 1934 lud der Schriftführer mit dem Gruß „Heil Hitler“ zur Versammlung ein – und viele Mitglieder zogen sich aus dem Vereinsleben zurück und ließen ihre Mitgliedschaft ruhen. Der Schützenverein wurde schließlich von der Militärregierung aufgelöst.

Aus Angst vor Plünderung verpackte der Schützenkönig von 1939 die Königskette in einer Milchkanne und versteckte sie in einem Misthaufen. „So wurde sie nicht zur Kriegsbeute“, erzählt Björn Holthus. Und so ist sie dem Verein bis heute erhalten geblieben. 1950 dann gründete sich der Schützenverein Brebber neu. Damals wie heute ist Heinrich Uhlhorn mit dabei, der mit 91 Jahren das älteste Mitglied ist.

Außerdem kann man in der Chronik nachlesen, wie der Bau des Schießstands 1957 lief oder wie Lisa und Ernst Finke die Dorfjugend in die Gemeinschaft einbanden und eine plattdeutsche Laienschauspielgruppe gründeten. Ein gutes Miteinander von Jung und Alt, was bis heute in Brebber Bestand hat.